
Entgegen der Annahme „heißer ist besser“ ist die Temperatur von 185°C keine Marketing-Zahl, sondern eine wissenschaftlich belegte Grenze, um eine irreversible Schädigung der Haarstruktur (Keratin-Denaturierung) zu verhindern.
- Oberhalb von 185°C beginnt das Keratin im Haar zu schmelzen, was zu „Bubble Hair“ und permanentem Strukturverlust führt.
- Moderne Werkzeuge mit Keramik- oder Turmalin-Beschichtung und konstanter Temperaturregelung sind entscheidend für eine sichere Anwendung.
Empfehlung: Überprüfen Sie die Temperatureinstellung Ihres Styling-Tools und verwenden Sie es niemals über 185°C. Investieren Sie in ein Gerät mit präziser Wärmekontrolle, um die Gesundheit Ihres Haares langfristig zu sichern.
Für Frauen, die täglich zu Föhn, Glätteisen oder Lockenstab greifen, ist es ein permanentes Dilemma: Der Wunsch nach einem perfekten Styling steht der Angst vor sprödem, geschädigtem Haar gegenüber. Viele glauben fälschlicherweise, dass eine höhere Temperatur zu schnelleren und besseren Ergebnissen führt. Man dreht das Glätteisen auf 210°C oder sogar 230°C, in der Hoffnung, widerspenstige Strähnen schneller zu bändigen. Doch genau hier liegt der kritische Fehler, der zu langfristigen und oft irreparablen Schäden führt.
Die landläufige Meinung konzentriert sich meist auf die Wahl des richtigen Hitzeschutzsprays. Das ist zwar ein wichtiger Teil der Gleichung, aber bei weitem nicht der einzige. Was nützt die beste Schutzschicht, wenn die darunter liegende Temperatur die Haarstruktur im Kern zerstört? Die wahre Kunst des sicheren Hitzestylings liegt nicht im blinden Vertrauen auf Produkte, sondern im Verständnis der physikalischen Grenzen des Haares. Was, wenn die entscheidende Variable nicht das „Ob“ des Hitzeschutzes ist, sondern das „Wie viel“ der Temperatur?
Dieser Artikel bricht mit dem Mythos „viel hilft viel“ und taucht tief in die technische und wissenschaftliche Realität des Hitzestylings ein. Wir werden die physikalischen Gründe beleuchten, warum 185 Grad Celsius die absolute Obergrenze für ein sicheres Styling darstellen. Es geht um die molekulare Zusammensetzung des Haares, die Funktionsweise verschiedener Materialien in Styling-Geräten und wie externe Faktoren, wie das besonders kalkhaltige Wasser in vielen Regionen Deutschlands, diesen Prozess beeinflussen. Es ist an der Zeit, Ihr Styling-Verhalten von einem Ratespiel in eine präzise, wissensbasierte Routine zu verwandeln.
Um die komplexen Zusammenhänge von Hitze, Haarstruktur und Schutzmechanismen vollständig zu verstehen, gliedert sich dieser Leitfaden in mehrere Kernbereiche. Von der Funktionsweise von Silikonen bis hin zur richtigen Werkzeugwahl wird jeder Aspekt technisch beleuchtet, um Ihnen die Kontrolle über die Gesundheit Ihrer Haare zurückzugeben.
Inhaltsverzeichnis: Die wissenschaftlichen grundlagen des sicheren hitzestylings
- Silikone im Hitzeschutz: Warum sie hier nützlich und nicht schädlich sind?
- Welche Konsistenz beschwert feines Haar vor dem Föhnen nicht?
- Woran erkennt man „Bubble Hair“ und verbannte Spitzen?
- Keramik oder Turmalin: Welche Beschichtung schont das Haar mehr?
- Funktionieren Lockenwickler über Nacht wirklich so gut wie der Lockenstab?
- Wie funktionieren Achselpads und sind sie unter Seidenblusen sichtbar?
- Der Fehler, die Haare zu heiß zu waschen, der die Talgproduktion anregt
- Die Brillanz von Haarfarben erhalten: Wie kalkhaltiges deutsches Wasser Ihr Blond ruiniert
Silikone im Hitzeschutz: Warum sie hier nützlich und nicht schädlich sind?
Silikone haben in der Haarpflege oft einen schlechten Ruf. Sie werden mit dem „Build-up-Effekt“ in Verbindung gebracht, der das Haar beschweren und stumpf wirken lassen kann. Im Kontext des Hitzeschutzes verkehrt sich diese Eigenschaft jedoch ins Positive und wird zu einem entscheidenden Schutzmechanismus. Beim Hitzeschutz geht es primär darum, eine physikalische Barriere zwischen dem heißen Styling-Gerät und der empfindlichen Haaroberfläche, der Kutikula, zu schaffen.
Silikone wie Dimethicon oder Cyclomethicon sind Polymere mit einer sehr geringen Wärmeleitfähigkeit. Wenn sie auf das Haar aufgesprüht werden, bilden sie einen hauchdünnen, aber extrem widerstandsfähigen Film um jede einzelne Strähne. Diese Schicht erfüllt zwei entscheidende Funktionen: Erstens verteilt sie die punktuelle Hitze des Glätteisens oder Föhns gleichmäßiger über die Haaroberfläche und verhindert so gefährliche Hitzespitzen. Zweitens schließt sie die natürliche Feuchtigkeit im Inneren des Haares ein. Ohne diesen Schutz würde das Wasser im Haar schlagartig verdampfen – ein Prozess, der die Haarstruktur von innen heraus sprengt.
Wie die Redaktion des Beauty-Portals Desired erklärt, ist genau dies der Kern der Sache: „Abhilfe soll Hitzeschutzspray schaffen, das die Haarmoleküle mit einer feinen Schutzschicht umgibt, die Feuchtigkeit innen einschließt und so Frizz und fliegende Haare verhindern soll.“ Der oft kritisierte versiegelnde Effekt ist hier also nicht nur erwünscht, sondern die eigentliche Funktionsweise des Produkts. Es ist ein temporärer Schutzschild, der nach der nächsten Haarwäsche wieder entfernt wird und somit den langfristigen Build-up verhindert, sofern man regelmäßig klärende Shampoos verwendet.
Die richtige Anwendung ist dabei ebenso wichtig wie der Inhaltsstoff selbst. Das Spray sollte gleichmäßig und aus ausreichendem Abstand aufgetragen werden, um eine flächendeckende, aber nicht überladene Schutzschicht zu gewährleisten.
Welche Konsistenz beschwert feines Haar vor dem Föhnen nicht?
Die Wahl der richtigen Konsistenz eines Hitzeschutzprodukts ist für Trägerinnen von feinem Haar von entscheidender Bedeutung. Während dicke, robuste Haare reichhaltige Cremes und Öle gut vertragen können, führt die gleiche Formulierung bei feinem Haar oft zu einem platten, strähnigen und beschwerten Ergebnis. Das Haar verliert an Volumen und wirkt schnell fettig, noch bevor das eigentliche Styling begonnen hat. Das Ziel ist es, einen effektiven Schutz zu bieten, ohne die leichte, luftige Textur des Haares zu kompromittieren.
Für feines Haar ist ein Hitzeschutz-Spray die unbestreitbar beste Wahl. Diese Produkte basieren meist auf Wasser oder Alkohol und enthalten die schützenden Polymere in einer sehr feinen Verteilung. Der ultra-leichte Sprühnebel legt sich auf das Haar, ohne es zu sättigen oder zu beschweren. Er trocknet schnell und hinterlässt kaum Rückstände, bietet aber dennoch die notwendige Schutzbarriere. Beim Föhnen ist es zudem entscheidend, den richtigen Abstand zu wahren. Nivea-Experten raten dazu, dass der Föhn aus mindestens 20 Zentimeter Entfernung gehalten werden sollte, um die Hitze breit zu streuen und das feine Haar nicht zu überlasten.

Im Gegensatz dazu sind Fluide, Balms oder Cremes deutlich reichhaltiger. Sie enthalten oft zusätzliche pflegende Öle und Lipide, die für trockenes oder dickes Haar eine Wohltat sind, für feines Haar aber eine Überlastung darstellen. Die folgende Tabelle gibt einen klaren Überblick über die Eignung der verschiedenen Texturen.
| Konsistenz | Haartyp | Eigenschaften | Anwendung |
|---|---|---|---|
| Hitzeschutz-Spray | Feines Haar | Leichter Sprühnebel, beschwert nicht | Ins feuchte oder trockene Haar |
| Hitzeschutz-Fluid | Trockenes/strapaziertes Haar | Dickflüssiger, intensiv pflegend | Ins handtuchtrockene Haar, Ansatz aussparen |
| Hitzeschutz-Balm/Creme | Dickes, krauses Haar | Reichhaltig, Anti-Frizz-Effekt | Sparsam in feuchte Längen und Spitzen |
| Leave-in-Kur mit Hitzeschutz | Alle Haartypen | Multifunktional: Pflege + Schutz | Nach der Haarwäsche ins feuchte Haar |
Für feines Haar lautet die Regel also: Weniger ist mehr. Ein leichter Nebel bietet Schutz, ohne das wertvolle Volumen zu opfern.
Woran erkennt man „Bubble Hair“ und verbannte Spitzen?
Wenn die magische Grenze von 185°C überschritten wird, insbesondere auf feuchtem Haar, tritt ein Phänomen auf, das als „Bubble Hair“ bekannt ist. Dies ist keine bloße Überstrapazierung, sondern eine irreversible Zerstörung der inneren Haarstruktur. Die extreme Hitze bringt das im Haar eingeschlossene Wasser schlagartig zum Kochen. Der entstehende Wasserdampf dehnt sich explosionsartig aus und bildet winzige Blasen (Bubbles) innerhalb des Haarschafts. Diese Blasen verändern die Proteinstruktur des Keratins dauerhaft, machen das Haar extrem brüchig und erzeugen eine raue, unebene Oberfläche.
Äußerlich erkennt man fortgeschrittene Hitzeschäden oft an den sogenannten „verbrannten Spitzen“. Diese zeigen sich durch kleine weiße Punkte am Ende der Haare, die eigentlich Bruchstellen sind, an denen die äußere Schuppenschicht (Kutikula) komplett fehlt. Das Haar fühlt sich in diesen Bereichen rau wie feines Sandpapier an, verliert jeglichen Glanz und bricht bei der geringsten mechanischen Belastung, wie dem Kämmen oder sogar dem Reiben am Kopfkissen, ab. Ein weiteres Warnsignal ist ein knisterndes Geräusch beim Glätten, obwohl das Haar augenscheinlich trocken ist – ein klares Zeichen dafür, dass Restfeuchtigkeit im Inneren des Haares verkocht wird.
Die Erfahrung einer Beauty-Bloggerin mit einem Glätteisen, das konstant bei 185°C arbeitet, verdeutlicht den Unterschied. Sie berichtet, dass sie früher ihr altes Gerät auf über 200°C einstellen musste, um ein glattes Ergebnis zu erzielen, was ihr Haar extrem schädigte. Mit der konstanten 185°C-Technologie erreicht sie nun ein besseres, glänzenderes Finish mit deutlich weniger Haarbruch und ohne die gefürchteten Anzeichen von verbrannten Spitzen. Dies zeigt, dass eine kontrollierte, niedrigere Temperatur effektiver und vor allem sicherer ist.
Checkliste: Erkennen Sie Hitzeschäden an Ihrem Haar?
- Visuelle Kontrolle: Suchen Sie bei gutem Licht nach kleinen weißen Punkten an den Haarenden – dies sind typische Anzeichen für Bruch.
- Haptische Prüfung: Fahren Sie mit den Fingern über die Spitzen. Fühlen sie sich unerwartet rau, fast wie feines Sandpapier an?
- Akustischer Test: Hören Sie beim Glätten von trockenem Haar ein leises Zischen oder Knistern? Dies signalisiert kochende Restfeuchtigkeit.
- Strukturprüfung: Wirkt Ihr Haar zunehmend porös, stumpf und hat es seinen natürlichen Glanz verloren, obwohl Sie Pflegeprodukte verwenden?
- Bruchtest: Nehmen Sie eine einzelne Strähne und ziehen Sie leicht daran. Bricht sie schnell oder stellen Sie generell vermehrten Spliss und Haarbruch fest?
Sobald diese Schäden einmal aufgetreten sind, gibt es keine Reparatur. Die einzige Lösung ist das Abschneiden der betroffenen Partien. Prävention ist hier also der einzige Weg.
Keramik oder Turmalin: Welche Beschichtung schont das Haar mehr?
Die Temperatur ist nur eine Seite der Medaille; die andere ist, wie diese Temperatur an das Haar abgegeben wird. Hier kommt die Beschichtung der Heizplatten ins Spiel. Reine Metallplatten, wie sie in älteren oder sehr günstigen Geräten zu finden sind, sind eine Katastrophe für das Haar. Sie erzeugen „Hot Spots“ – ungleichmäßig heiße Stellen, die das Haar an manchen Punkten verbrennen, während andere kaum gestylt werden. Moderne Geräte setzen daher auf fortschrittliche Materialien wie Keramik und Turmalin.
Keramikplatten sind der Industriestandard für schonendes Styling. Das Material zeichnet sich durch eine exzellente Wärmeleitfähigkeit und -verteilung aus. Es heizt sich sehr gleichmäßig auf und gibt die Wärme konstant an das Haar ab, ohne gefährliche Hitzespitzen. Dadurch kann das Haar mit weniger Zügen geglättet werden, was die Kontaktzeit mit der Hitze reduziert. Turmalin-Beschichtungen gehen noch einen Schritt weiter. Turmalin ist ein Halbedelstein, der bei Erhitzung negativ geladene Ionen abgibt. Diese Ionen neutralisieren die positive Ladung des trockenen oder geschädigten Haares, was zu einem Anti-Frizz-Effekt führt. Sie helfen, die Kutikula zu schließen, Feuchtigkeit einzuschließen und dem Haar mehr Glanz zu verleihen. Oft wird Turmalin auch mit Keramik kombiniert, um die Vorteile beider Materialien zu nutzen.

Unabhängig vom Material ist die Einhaltung der richtigen Temperatur das A und O. Die Marke ghd hat durch intensive Forschung ermittelt, dass 185°C die optimale Stylingtemperatur ist. Bei dieser Temperatur werden die Wasserstoffbrücken im Haar, die für seine Form verantwortlich sind, flexibel genug, um es neu zu formen. Gleichzeitig ist die Temperatur niedrig genug, um das Keratin, das strukturelle Protein des Haares, nicht dauerhaft zu schädigen. Wie ghd selbst formuliert: „Durch die optimale Stylingtemperatur von 185°C unserer Stylingtools werden die Haare langanhaltend gestylt, ohne schädigende Temperaturen von über 200°C zu überschreiten.“
Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine Turmalin-Keramik-Beschichtung in Kombination mit einer konstanten, präzise geregelten Temperatur von 185°C stellt die technologisch fortschrittlichste und sicherste Methode für das Hitzestyling dar.
Funktionieren Lockenwickler über Nacht wirklich so gut wie der Lockenstab?
Die Suche nach perfekten Locken führt oft zu einem Kompromiss zwischen Haltbarkeit und Haarschonung. Während der Lockenstab schnelle und definierte Ergebnisse liefert, stellen hitzefreie Methoden wie Lockenwickler über Nacht eine attraktive, aber mechanisch völlig andere Alternative dar. Die Frage ist nicht nur, welche Methode „besser“ ist, sondern wie sie auf molekularer Ebene funktionieren und welche Ergebnisse man realistisch erwarten kann.
Das Hitzestyling mit einem Lockenstab oder Glätteisen bei 185°C basiert auf der temporären Umformung von Wasserstoffbrücken im Haar. Hitze bricht diese schwachen chemischen Verbindungen auf, sodass das Haar in eine neue Form (die Locke) gebracht werden kann. Beim Abkühlen bilden sich die Wasserstoffbrücken in der neuen Anordnung wieder und fixieren so die Frisur. Dieser Prozess ist sehr effektiv und führt zu langanhaltenden, glamourösen Locken, die oft 2-3 Tage halten.
Lockenwickler, die über Nacht im feuchten Haar getragen werden, nutzen einen völlig anderen Mechanismus. Hier wird das Haar mechanisch in die gewünschte Form gebracht. Die Umformung geschieht durch das langsame Verdunsten von Wasser. Während das Haar trocknet, richten sich die Wasserstoffbrücken von selbst neu aus und „erstarren“ in der durch den Wickler vorgegebenen Form. Dieser Prozess ist extrem schonend, da keine schädliche Hitze im Spiel ist. Das Ergebnis sind jedoch weichere, natürlichere Wellen, deren Haltbarkeit mit 1-2 Tagen in der Regel kürzer ist als bei Hitzelocken. Der Look ist weniger definiert und glamourös, dafür aber sehr alltagstauglich.
Praxisvergleich: Der Mechanismus von Hitze vs. langsamer Trocknung
Ein direkter Vergleich zeigt die fundamentalen Unterschiede: Das Hitzestyling ist ein aktiver, schneller Prozess, der die Haarstruktur gezielt verändert und fixiert. Das Ergebnis ist präzise und haltbar. Die hitzefreie Methode ist ein passiver, langsamer Prozess, der auf der natürlichen Eigenschaft des Haares beruht, sich beim Trocknen zu formen. Das Ergebnis ist weicher, variabler und weniger haltbar, aber maximal schonend für die Haarstruktur.
Letztendlich bieten beide Methoden valide Wege zu Locken, aber sie sprechen unterschiedliche Bedürfnisse an: Geschwindigkeit und Definition versus maximale Haargesundheit und Natürlichkeit.
Wie funktionieren Achselpads und sind sie unter Seidenblusen sichtbar?
Das Management von Hitze betrifft nicht nur das Haar, sondern auch den Körper und die Kleidung. Körperwärme führt zu Schweißbildung, die besonders bei empfindlichen und teuren Stoffen wie Seide zu unschönen Flecken und Rändern führen kann. Hier kommen Achselpads als diskrete Schutzbarriere ins Spiel, ähnlich wie Hitzeschutzspray für das Haar eine Barriere gegen Styling-Hitze bildet.
Achselpads sind dünne, saugfähige Einlagen, die direkt in die Innenseite der Kleidung geklebt werden. Ihre Funktionsweise ist einfach und effektiv: Sie bestehen aus mehreren Schichten. Die oberste Schicht, die mit der Haut in Berührung kommt, ist weich und hautfreundlich. Darunter befindet sich ein hochabsorbierender Kern, oft aus Zellstoff oder speziellen Polymeren, der die Feuchtigkeit schnell aufnimmt und einschließt. Die unterste Schicht ist eine wasserundurchlässige Folie, die verhindert, dass die aufgenommene Feuchtigkeit an den Stoff der Kleidung gelangt.
Die entscheidende Frage für Trägerinnen von feinen Stoffen wie Seidenblusen ist die Sichtbarkeit. Moderne Einweg-Pads sind speziell für diesen Zweck entwickelt worden. Sie sind ultradünn, oft nur wenige Millimeter dick, und aus einem weichen, flexiblen Material gefertigt, das sich den Konturen des Kleidungsstücks anpasst. Bei korrekter Anwendung sind sie von außen praktisch unsichtbar. Wichtig ist, das Pad exakt mittig in der Achselnaht zu positionieren und die Kleberänder fest anzudrücken, um Faltenbildung zu vermeiden. Bei sehr hellen oder transparenten Stoffen sollte man zu Pads in Hautfarbe oder Weiß greifen. Für einen sicheren Sitz ist es ratsam, vor dem Verlassen des Hauses die Bewegungsfreiheit zu testen, um sicherzustellen, dass nichts verrutscht oder sich abzeichnet.
So schützen sie nicht nur die Kleidung vor Schweißflecken, sondern geben auch ein sicheres Gefühl, besonders an langen oder stressigen Tagen.
Der Fehler, die Haare zu heiß zu waschen, der die Talgproduktion anregt
Der Schutz der Haarstruktur vor Hitzeschäden beginnt nicht erst mit dem Griff zum Glätteisen, sondern bereits unter der Dusche. Eine oft übersehene, aber fundamentale Fehlerquelle ist die Verwendung von zu heißem Wasser bei der Haarwäsche. Während eine heiße Dusche entspannend wirken kann, sendet sie an die Kopfhaut ein fatales Signal.
Die Kopfhaut ist mit Talgdrüsen ausgestattet, die Sebum produzieren – ein natürliches Fett, das Haar und Kopfhaut geschmeidig hält und vor dem Austrocknen schützt. Heißes Wasser wirkt jedoch stark entfettend. Es löst diesen schützenden Talgfilm von der Kopfhaut und signalisiert den Drüsen: „Achtung, Trockenheit droht!“ Als Reaktion darauf schalten die Talgdrüsen in den Überproduktionsmodus, um den Verlust so schnell wie möglich auszugleichen. Das Ergebnis ist ein Teufelskreis: Das Haar fettet am Ansatz extrem schnell nach, während die Längen, die von der aggressiven Wäsche ebenfalls strapaziert wurden, trocken und spröde bleiben.
Experten warnen eindringlich vor diesem Effekt. Laut Schwarzkopf-Experten sollten Wassertemperaturen über 38°C bei der Haarwäsche vermieden werden. Diese Temperatur liegt knapp über der menschlichen Körpertemperatur und wird als lauwarm empfunden. Sie ist ausreichend, um Shampoo und Schmutz effektiv auszuspülen, ohne die Talgproduktion unnötig anzukurbeln oder die Kutikula des Haares aufzurauen. Ein abschließender kalter Guss kann sogar helfen, die Schuppenschicht zu schließen und dem Haar zusätzlichen Glanz zu verleihen.
Der Schutz Ihrer Haarstruktur beginnt nicht erst mit dem Glätteisen, sondern bereits bei der Wahl der Wassertemperatur unter der Dusche.
– Schwarzkopf Haarpflege-Experten, Schwarzkopf Professional
Eine bewusste Kontrolle der Wassertemperatur ist somit der erste, einfachste und kostengünstigste Schritt zu gesünderem, ausgeglichenerem Haar und einer entspannten Kopfhaut.
Das Wichtigste in Kürze
- Die 185°C-Grenze ist physikalisch: Oberhalb dieser Temperatur beginnt die irreversible Schädigung des Haar-Keratins, was zu „Bubble Hair“ führt.
- Material und Technologie sind entscheidend: Glätteisen mit Keramik- oder Turmalin-Beschichtung und präziser Temperaturkontrolle verteilen die Hitze gleichmäßig und minimieren das Schadensrisiko.
- Schutz beginnt vor dem Styling: Die richtige Wassertemperatur beim Waschen (unter 38°C) und die Wahl der passenden Hitzeschutz-Konsistenz (Spray für feines Haar) sind fundamental.
Die Brillanz von Haarfarben erhalten: Wie kalkhaltiges deutsches Wasser Ihr Blond ruiniert
Ein weiterer, oft unterschätzter Faktor, der die Haargesundheit und insbesondere die Farbbrillanz beeinflusst, ist die Wasserqualität. Deutschland ist bekannt für sein hartes, also sehr kalkhaltiges Wasser. Dieses Wasser enthält hohe Konzentrationen an Mineralien wie Kalzium und Magnesium. Beim Haarewaschen lagern sich diese Mineralien auf der Haaroberfläche ab. Diese unsichtbare Schicht macht das Haar stumpf, rau und schwer frisierbar. Für coloriertes Haar ist dieser Effekt besonders verheerend.
Die Mineralablagerungen bilden eine Barriere, die verhindert, dass Licht reflektiert wird – das Haar verliert seinen Glanz. Besonders bei blondiertem oder hell gefärbtem Haar kann dies zu einem unerwünschten Gelb- oder Grünstich führen. Zudem macht die raue Oberfläche das Haar anfälliger für Hitzeschäden. Die unebene Struktur führt dazu, dass die Platten des Glätteisens nicht mehr sanft gleiten, was zu mechanischem Stress und Haarbruch führt. Für gefärbtes Haar, dessen Struktur bereits durch den chemischen Prozess geschwächt ist, empfehlen Friseur-Experten daher eine Glätttemperatur von maximal 180°C, um die Belastung so gering wie möglich zu halten.
Um den negativen Effekten von kalkhaltigem Wasser entgegenzuwirken, gibt es gezielte Strategien, die sich in den deutschen Haushalten leicht umsetzen lassen:
- Detox-Shampoos: Einmal wöchentlich angewendet, können sogenannte „Chelating Shampoos“ Mineralablagerungen tiefenwirksam aus dem Haar entfernen.
- Saure Rinse: Eine Spülung mit einer Mischung aus Apfelessig und Wasser (Verhältnis 1:10) nach der Wäsche hilft, die Schuppenschicht zu schließen und Kalkreste zu neutralisieren.
- Duschfilter: Die Installation eines Duschkopf-Filters, der Kalk aus dem Wasser filtert, ist eine effektive Langzeitlösung. Solche Filter sind in den meisten deutschen Baumärkten erhältlich.
Indem Sie Ihr Haar von diesen Ablagerungen befreien, schaffen Sie nicht nur die Basis für eine brillante Farbe, sondern auch für ein effektiveres und schonenderes Styling. Überprüfen Sie noch heute die Temperatureinstellung Ihres Glätteisens und die Inhaltsstoffe Ihres Hitzeschutzes. Ihr Haar wird es Ihnen danken.