Veröffentlicht am März 15, 2024

Die weit verbreitete Annahme, dass Öl zwangsläufig die Poren verstopft, ist der größte Irrtum, der einer geschmeidigen und reinen Haut am Körper im Wege steht.

  • Der Schlüssel liegt in der „intelligenten Pflege“: die Auswahl eines nicht-komedogenen Öls (Grad 0-1), das aktiv die Talgproduktion reguliert, anstatt die Poren zu versiegeln.
  • Die richtige Anwendungstechnik – der „Emulsions-Trick“ auf feuchter Haut – sorgt dafür, dass das Öl einzieht und seine Wirkung entfaltet, ohne einen fettigen Film zu hinterlassen.

Empfehlung: Behandeln Sie die Haut an Ihrem Körper mit der gleichen Sorgfalt und Produktauswahl wie Ihr Gesicht. So können Sie die Vorteile eines nährenden Öls genießen, ohne Unreinheiten zu riskieren.

Der Gedanke an ein reichhaltiges Körperöl zaubert ein Gefühl von Luxus und Wohlbefinden auf die Haut. Doch für viele Frauen, insbesondere jene mit einer Neigung zu Unreinheiten am Rücken oder Dekolleté – der sogenannten „Bacne“ –, folgt auf diesen Gedanken sofort eine Sorge: Verstopft das Öl meine Poren und provoziert es neue Pickel? Diese Angst führt oft dazu, dass man auf die tiefenwirksame Pflege und den wunderschönen Glanz, den ein gutes Öl verleihen kann, komplett verzichtet. Man greift zu leichten Lotionen, die schnell einziehen, aber selten das gleiche nährende Gefühl hinterlassen.

Oft lauten die Ratschläge dann, auf Öle ganz zu verzichten oder nur spezielle, als „leicht“ deklarierte Produkte zu verwenden. Doch diese pauschalen Empfehlungen übersehen einen entscheidenden Punkt. Aber was wäre, wenn das eigentliche Problem nicht das Öl an sich ist, sondern die Art, wie wir es auswählen und anwenden? Was, wenn die Lösung darin liegt, unsere Körperpflege mit derselben Intelligenz und Sorgfalt zu betrachten wie unsere Gesichtspflege? Es geht darum, nicht nur nicht-komedogen zu denken, sondern die aktiven Eigenschaften von Ölen zu nutzen, um die Haut ins Gleichgewicht zu bringen.

Dieser Artikel bricht mit dem Mythos, dass Öl und unreine Haut sich ausschließen. Stattdessen führen wir Sie in die Welt der „intelligenten Pflege“ ein. Sie werden lernen, wie Sie das perfekte Öl für Ihre Bedürfnisse identifizieren, warum die Anwendungstechnik entscheidend für den Erfolg ist und wie Sie sich sogar Ihr eigenes, luxuriöses Körperöl zusammenstellen können, das Ihre Haut nährt, ohne sie zu belasten. Es ist Zeit, die Angst vor dem Öl abzulegen und eine neue Dimension der Körperpflege zu entdecken.

Dieser Leitfaden ist Ihr persönlicher Berater auf dem Weg zu einer ausgeglichenen und strahlenden Haut am ganzen Körper. Entdecken Sie in den folgenden Abschnitten, wie Sie die richtigen Entscheidungen für Ihre Haut treffen.

Jojoba oder Mandelöl: Welches zieht sofort ein und welches hinterlässt einen Film?

Die Wahl des richtigen Basisöls ist der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zu einer Körperpflege, die nährt, ohne zu beschweren. Jojobaöl und Mandelöl sind zwei beliebte Klassiker, doch für zu Unreinheiten neigende Haut gibt es einen klaren Favoriten. Der entscheidende Faktor ist der Komedogenitätsgrad, der auf einer Skala von 0 (gar nicht komedogen) bis 5 (stark komedogen) angibt, wie wahrscheinlich ein Inhaltsstoff die Poren verstopft. Hier liegt der wesentliche Unterschied: Laut einer Übersicht von Urbarium zeigt sich, dass Jojobaöl einen Komedogenitätsgrad von 1 hat, während Mandelöl bei 2 liegt. Für empfindliche Haut an Rücken und Dekolleté ist dieser Punkt bereits ein starkes Argument für Jojobaöl.

Doch es geht nicht nur um die Theorie. Das Einziehverhalten ist im Alltag ebenso wichtig. Jojobaöl ist chemisch gesehen kein Öl, sondern ein flüssiges Wachs, dessen Struktur dem menschlichen Hauttalg (Sebum) erstaunlich ähnlich ist. Dadurch signalisiert es der Haut: „Es ist genug Talg vorhanden.“ Die Haut kann ihre eigene Überproduktion drosseln – ein entscheidender Vorteil bei fettiger und unreiner Haut. Es zieht schnell ein und hinterlässt ein samtiges, aber kein fettiges Gefühl. Mandelöl hingegen ist reichhaltiger und benötigt länger, um vollständig einzuziehen, wodurch es eher einen leichten Film hinterlassen kann.

Ein einfacher Praxistest, um das Einziehverhalten Ihres Öls zu prüfen, ist der „T-Shirt-Test“. Tragen Sie das Öl auf die noch feuchte Haut auf und warten Sie fünf Minuten. Ziehen Sie danach ein einfaches weißes T-Shirt an. Hinterlässt das Öl sichtbare Flecken, ist es entweder zu reichhaltig für Ihren Hauttyp oder Sie haben zu viel verwendet. Generell ziehen sogenannte trocknende Öle mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie Jojobaöl, deutlich schneller ein.

Welche Öle helfen wirklich, die Elastizität zu fördern und Dehnungsstreifen vorzubeugen?

Wenn die Haut nicht nur rein, sondern auch straff und elastisch sein soll, kommen sogenannte Wirkstoff-Öle ins Spiel. Diese Öle sind nicht nur nicht-komedogen, sondern bringen auch wertvolle Eigenschaften mit, die die Hautregeneration unterstützen und die Kollagenproduktion anregen können. Sie sind die Antwort auf die Frage, wie man die Haut nährt, ohne die Poren zu belasten, und gleichzeitig aktiv etwas für ihre Spannkraft tut. Hagebuttenkernöl (auch als Wildrosenöl bekannt) und Arganöl sind hier herausragende Beispiele.

Nahaufnahme von glatter Haut mit aufgetragenem Öl und Vitamin-E-Kapseln

Beide Öle sind reich an Antioxidantien, Vitamin E und essentiellen Fettsäuren. Hagebuttenkernöl enthält zusätzlich Trans-Retinsäure (eine natürliche Form von Vitamin A), die für ihre zellerneuernden Eigenschaften bekannt ist und bei der Milderung von Narben und Dehnungsstreifen helfen kann. Arganöl ist berühmt für seine Fähigkeit, die Hautelastizität zu verbessern. Die gute Nachricht: Beide sind hervorragend für unreine Haut geeignet, wie ein Blick auf ihre Komedogenitätsgrade zeigt.

Die folgende Tabelle aus dem Magazin von Nordic Cosmetics gibt einen Überblick über weitere geeignete Öle, die sowohl pflegen als auch die Poren nicht verstopfen. Sie dient als perfekte Orientierungshilfe für Ihre „intelligente Pflege“.

Komedogenität von Ölen für verschiedene Hauttypen
Öl Komedogenitätsgrad Eignung für unreine Haut
Arganöl 0 Sehr gut geeignet
Hagebuttenöl 1 Gut geeignet
Traubenkernöl 1 Gut geeignet
Wildrosenöl 1 Gut geeignet

Auch wenn viele DIY-Rezepte, wie ein von Utopia empfohlenes Rosenkörperöl, auf Mandelöl als Basis setzen, lässt sich dieses Wissen direkt anwenden: Für eine zu Unreinheiten neigende Haut ersetzen Sie das Mandelöl einfach durch Jojoba- oder Arganöl, um von den pflegenden Eigenschaften der Rose zu profitieren, ohne Kompromisse bei der Reinheit der Haut einzugehen.

Lavendel oder Zitrus: Wie beeinflusst der Duft des Körperöls Ihre Stimmung?

Ein Körperöl ist weit mehr als nur ein Pflegeprodukt; es ist ein tägliches Ritual, das alle Sinne anspricht. Der Duft spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn er hat die Fähigkeit, unsere Stimmung direkt zu beeinflussen und das Pflegeerlebnis von einer reinen Routine in einen Moment der Achtsamkeit zu verwandeln. Die Wahl zwischen einem beruhigenden Lavendelduft und einem belebenden Zitrusaroma ist daher eine sehr persönliche Entscheidung, die den Charakter Ihres Pflegerituals prägt.

Die Aromatherapie nutzt genau dieses Prinzip: Ätherische Öle wirken über den Geruchssinn direkt auf das limbische System im Gehirn, das für Emotionen und Erinnerungen zuständig ist. Ein warmer, erdiger Duft kann Geborgenheit vermitteln, während ein frischer, blumiger Duft belebend und erheiternd wirken kann. So wird das morgendliche Einölen mit einem Zitrusduft zu einem energiegeladenen Start in den Tag, während ein Lavendel- oder Sandelholzöl am Abend helfen kann, zur Ruhe zu kommen und den Körper auf den Schlaf vorzubereiten.

Die renommierte Naturkosmetikmarke Weleda hat die Wirkung verschiedener Düfte in ihrem Körperöl-Ratgeber treffend zusammengefasst, was als wunderbare Orientierungshilfe dienen kann:

Wildrose steht für Harmonie, Lavendel für Entspannung, Citrus für Erfrischung, Granatapfel für Regeneration und Exotik und Sanddorn für Vitalität.

– Weleda, Weleda Körperöle-Ratgeber

Bei der Wahl Ihres Öls sollten Sie sich also nicht nur vom Hautgefühl, sondern auch von Ihrer Nase leiten lassen. Welcher Duft spricht Sie heute an? Benötigen Sie einen Energieschub oder einen Moment der Entspannung? Indem Sie Ihr Körperöl bewusst nach seiner aromatischen Wirkung auswählen, schaffen Sie eine tiefere Verbindung zu Ihrem Körper und machen die tägliche Pflege zu einem ganzheitlichen Wohlfühlerlebnis.

Der Fehler, sich direkt nach dem Ölen anzuziehen: Wie rettet man die Seidenbluse?

Einer der häufigsten Gründe, warum Menschen vor Körperöl zurückschrecken, ist die Angst vor fettigen Rückständen auf der Kleidung. Wer kennt es nicht? Man ist in Eile, ölt sich nach der Dusche schnell ein und im nächsten Moment ziert ein unschöner Fleck die neue Seidenbluse. Dieser Fehler ist jedoch leicht vermeidbar und liegt weniger am Öl selbst als an der Anwendungstechnik. Der Schlüssel liegt im sogenannten „Emulsions-Trick“: Körperöl sollte immer auf die noch leicht feuchte Haut aufgetragen werden.

Wenn Wasser und Öl auf der Haut zusammentreffen, bilden sie eine leichte Emulsion. Diese kann von der Haut viel besser und schneller aufgenommen werden als reines Öl auf trockener Haut. Das Öl lässt sich dadurch nicht nur leichter verteilen und ist ergiebiger, es zieht auch tiefer ein, anstatt nur an der Oberfläche zu liegen. Genau dieser oberflächliche Ölfilm ist es, der für die ungeliebten Flecken auf der Kleidung verantwortlich ist. Die richtige Technik ist also der beste Schutz für Ihre Textilien.

Selbst mit der besten Technik braucht die Haut einen Moment, um das Öl vollständig aufzunehmen. Planen Sie daher nach dem Auftragen eine Wartezeit von mindestens 5 Minuten ein, bevor Sie sich anziehen. Nutzen Sie diese Zeit für andere Teile Ihrer Morgen- oder Abendroutine, wie Zähneputzen oder Haare kämmen. Bei besonders empfindlichen Stoffen wie Seide oder Viskose ist es ratsam, die Wartezeit noch etwas zu verlängern. Menschen mit fettiger Haut sollten dabei konsequent auf nicht-komedogene Öle setzen.

Menschen mit fettiger Haut sollten sich für ein Hautpflegeprodukt mit einem nicht-komedogenen Öl wie Arganöl oder Jojobaöl entscheiden. Bei trockener Haut können komedogene Öle wie Weizenkeimöl oder Kakaobutter mit einer Komedogenität von 4 bis 5 verwendet werden, da sie wie ein Mantel auf die Haut legen und vor Austrocknung schützen.

– Erfahrung mit Dry Oils von, Nordic Cosmetics

Diese einfache Anpassung Ihrer Routine – das Auftragen auf feuchte Haut und eine kurze Wartezeit – macht den entscheidenden Unterschied. Sie ermöglicht es Ihnen, die volle Pflegewirkung des Öls zu genießen, ohne Ihre Lieblingskleidungsstücke zu ruinieren.

Wie mischt man sein eigenes Luxus-Körperöl für unter 10 €?

Ein hochwertiges, personalisiertes Körperöl muss kein teurer Luxus sein. Mit nur wenigen Zutaten und geringem Aufwand können Sie ein Produkt kreieren, das perfekt auf die Bedürfnisse Ihrer Haut und Ihre Duftvorlieben abgestimmt ist – und das oft für einen Bruchteil des Preises von Fertigprodukten. Der Gedanke, die Kontrolle über die Inhaltsstoffe zu haben und ein wirklich reines, natürliches Produkt zu verwenden, ist für viele der größte Anreiz.

Arrangement von Glasflaschen und natürlichen Zutaten für selbstgemachtes Körperöl

Das Grundrezept ist denkbar einfach und besteht aus nur zwei Komponenten: einem Trägeröl und einem Wirkstoff- bzw. Duftöl. Als Basis für zu Unreinheiten neigende Haut wählen Sie ein nicht-komedogenes Öl wie Jojobaöl, Arganöl oder Traubenkernöl. Diese bilden die pflegende Grundlage. Für den individuellen Touch fügen Sie einige Tropfen eines hochwertigen ätherischen Öls hinzu. Lavendelöl wirkt beruhigend und entzündungshemmend, Teebaumöl ist bekannt für seine antibakterielle Wirkung (ideal für unreine Haut, aber sehr sparsam verwenden!), und Rosengeranienöl kann helfen, die Talgproduktion auszugleichen.

Ein Leitfaden von Utopia zum Thema DIY-Körperöl gibt eine einfache Faustregel für die Dosierung vor: Das ätherische Öl sollte etwa ein Prozent der Menge des Trägeröls ausmachen. Konkret bedeutet das: auf 10 Milliliter Trägeröl kommen 2 Tropfen ätherisches Öl. Für eine 100-ml-Flasche benötigen Sie also 20 Tropfen. Füllen Sie zuerst das Trägeröl in eine saubere, am besten dunkle Glasflasche (zum Schutz vor Licht) und träufeln Sie anschließend das ätherische Öl hinein. Gut schütteln – fertig ist Ihr persönliches Luxus-Öl.

Ihr Aktionsplan: Eigenes Körperöl prüfen und optimieren

  1. Basis-Check: Identifizieren Sie das Trägeröl. Ist es für unreine Haut geeignet? Überprüfen Sie den Komedogenitätsgrad (Ziel: 0-1, max. 2).
  2. Wirkstoff-Analyse: Welche ätherischen Öle sind enthalten? Recherchieren Sie deren spezifische Wirkung (z.B. Lavendel = beruhigend, Teebaum = antibakteriell).
  3. Duft-Harmonie: Passt der Duft zu Ihrer gewünschten Stimmung? Riecht es natürlich oder künstlich? Synthetische Duftstoffe vermeiden.
  4. Gefühl auf der Haut: Führen Sie den T-Shirt-Test durch. Zieht das Öl schnell ein oder hinterlässt es einen schweren Film?
  5. Optimierungs-Plan: Ersetzen Sie ungeeignete Öle (z.B. Mandelöl durch Jojobaöl) oder passen Sie die Duftnote mit einem anderen ätherischen Öl an.

Sollte man Öl-Masken vor dem Waschen ins trockene Haar geben?

Dieser Titel aus der Haarpflege mag auf den ersten Blick vom Thema abweichen, doch er birgt ein Prinzip, das sich wunderbar auf die Körperpflege übertragen lässt: Was für eine ausbalancierte Kopfhaut gut ist, kann auch für die Haut an Rücken und Schultern wahre Wunder wirken. Die Kopfhaut ist schließlich auch nur Haut, die bei einer Überproduktion von Talg zu fettigen Haaren und Unreinheiten neigen kann. Das Öl, das hier als „Gamechanger“ gilt, ist Jojobaöl.

Der Grund für die herausragende Stellung von Jojobaöl in der Haar- und Hautpflege liegt in seiner einzigartigen Zusammensetzung. Es ist das einzige Öl, dessen Struktur dem menschlichen Sebum so stark ähnelt. Diese Ähnlichkeit ist der Schlüssel zu seiner ausgleichenden Wirkung. Es wird von der Haut nicht als Fremdkörper wahrgenommen, sondern integriert sich nahtlos in den hauteigenen Schutzmantel. Für eine Haut, die zu viel Talg produziert – sei es auf dem Kopf oder dem Rücken –, wirkt Jojobaöl wie ein intelligenter Regulator.

Diese besondere Eigenschaft wird von Experten immer wieder hervorgehoben. Der Naturkosmetik-Blog Malinca erklärt es prägnant:

Jojobaöl hat eine Zusammensetzung, die stark an den menschlichen Talg erinnert, deswegen wird es ohne größere Probleme von Haut aufgenommen. Es ist für alle Hauttypen geeignet und weil es die Talgproduktion reguliert und antibakterielle Eigenschaften hat, ist es vor allem für fettige Haut mit Akne geeignet.

– Malinca, Welches Öl ist gut für deinen Hauttyp?

Ob Sie es also als Pre-Wash-Kur für die Haare verwenden oder als tägliche Pflege für den Körper – das Prinzip bleibt dasselbe. Sie nutzen ein biomimetisches Öl (das die Natur nachahmt), um die Haut wieder in ihr natürliches Gleichgewicht zu bringen. Die Anwendung als Öl-Maske im trockenen Haar zeigt lediglich, wie effektiv das Öl selbst auf einer scheinbar schon „fettigen“ Basis wirken kann, um die Talgproduktion langfristig zu normalisieren. Dasselbe gilt für die Haut am Rücken.

Wie hält man helle Hosen sauber, wenn es draußen regnet und stürmt?

So wie wir unsere liebste helle Leinenhose vor Spritzflecken an einem Regentag schützen, sollten wir auch unsere Haut vor unpassenden Pflegeprodukten bewahren, die unerwünschte „Spuren“ in Form von Pickeln hinterlassen. Und umgekehrt: Eine intelligente Hautpflege sollte ihrerseits keine Spuren auf unserer Kleidung hinterlassen. Die Verbindung zwischen sauberer Kleidung und reiner Haut ist also direkter, als man zunächst denkt. Es geht in beiden Fällen um den richtigen Schutz und die Vermeidung unerwünschter Rückstände.

Für die Kleidung bedeutet das, schnell einziehende Produkte zu wählen. Für die Haut bedeutet es, Produkte zu wählen, die die Poren nicht verstopfen. Glücklicherweise gehen diese beiden Anforderungen oft Hand in Hand. Die bereits erwähnten „trocknenden Öle“, die einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren haben, sind hier die perfekte Lösung. Öle wie Traubenkernöl, Hagebuttenkernöl oder auch Hanföl ziehen extrem schnell in die Haut ein und hinterlassen praktisch keinen Fettfilm.

Diese Eigenschaft macht sie nicht nur ideal für die Anwendung am Morgen, wenn es schnell gehen muss, sondern minimiert auch das Risiko von Fettflecken auf der Kleidung. Indem Sie ein solches schnell einziehendes Öl wählen und es mit dem „Emulsions-Trick“ auf feuchte Haut auftragen, schaffen Sie die besten Voraussetzungen für eine Win-Win-Situation: Ihre Haut wird gepflegt, ohne beschwert zu werden, und Ihre helle Hose bleibt sauber, selbst wenn Sie sich kurz nach dem Einölen anziehen. Es ist die Kunst, die richtige Balance zwischen effektiver Pflege und praktischer Anwendbarkeit im Alltag zu finden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Basis für reine Haut am Körper ist die Wahl eines nicht-komedogenen Öls (Grad 0-1 wie Arganöl oder Grad 1 wie Jojobaöl), das die Poren nicht verstopft.
  • Der „Emulsions-Trick“ – das Auftragen von Öl auf noch feuchte Haut – ist der entscheidende Faktor für schnelles Einziehen und verhindert einen fettigen Film.
  • Denken Sie an Ihre Körperhaut wie an Ihr Gesicht: Eine intelligente, auf den Hauttyp abgestimmte Ölauswahl führt zu genährter Haut ohne Unreinheiten.

Intensive Feuchtigkeitspflege mit Urea: Der Gamechanger für extrem trockene Schienbeine

Während unser Hauptaugenmerk auf der Vermeidung von Unreinheiten an Rücken und Dekolleté liegt, haben andere Körperpartien oft mit dem gegenteiligen Problem zu kämpfen: extremer Trockenheit. Besonders die Schienbeine sind anfällig für schuppige, raue Haut, da sie nur sehr wenige Talgdrüsen besitzen. Hier kommt ein Wirkstoff ins Spiel, der als wahrer „Gamechanger“ in der Dermatologie gilt: Urea (Harnstoff).

Urea ist ein natürlicher Feuchthaltefaktor der Haut. In Pflegeprodukten wirkt es hydratisierend, indem es Wasser in der obersten Hautschicht bindet. In höheren Konzentrationen (über 10 %) hat es zudem eine keratolytische Wirkung, das heißt, es hilft, die Verbindungen zwischen abgestorbenen Hautzellen zu lösen und fördert so die Abschuppung. Das Ergebnis ist eine spürbar glattere und geschmeidigere Haut. Für extrem trockene Schienbeine kann eine Lotion mit 5-10 % Urea wahre Wunder wirken.

Doch wie verträgt sich diese Intensivpflege mit der Philosophie der nicht-komedogenen Öle? Kann man beides kombinieren? Diese Frage ist besonders relevant, wenn man eine Mischhaut am Körper hat – also unreine Zonen an Rücken und Brust, aber trockene an den Beinen. Die Kombination ist nicht nur möglich, sondern sogar sehr sinnvoll, wenn man sie richtig angeht. Zuerst die Urea-Lotion auftragen, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen, und anschließend ein nicht-komedogenes Öl darüber geben, um diese Feuchtigkeit einzuschließen (Lock-in-Effekt). Da die Kombination von Urea und Ölen bei unreiner Haut spezielle Fragen aufwirft, werden diese im folgenden FAQ-Bereich beantwortet.

Die Kombination verschiedener Pflegeansätze für unterschiedliche Körperzonen ist der Gipfel der intelligenten Hautpflege. Das Wissen um Wirkstoffe wie Urea rundet Ihr Pflegeverständnis ab.

Indem Sie Ihre Pflegeroutine auf die spezifischen Bedürfnisse jeder Körperregion abstimmen, erreichen Sie ein ganzheitliches Wohlbefinden und eine Haut, die von Kopf bis Fuß gesund und ausgeglichen ist. Beginnen Sie noch heute damit, Ihre Körperpflege intelligenter zu gestalten.

Häufige Fragen zu Nährendes Pflegeöl ohne Pickel: Welches Öl passt zu zu Unreinheiten neigender Rücken-Haut?

Kann man Urea-Lotion mit Körperöl kombinieren?

Ja, die Kombination ist sogar sehr effektiv. Tragen Sie zuerst die Urea-Lotion auf, um Feuchtigkeit zu spenden. Geben Sie danach ein nicht-komedogenes Öl darüber, um die Feuchtigkeit in der Haut einzuschließen. Für das Gesicht und andere zu Unreinheiten neigende Zonen wie den Rücken eignet sich Jojobaöl besonders gut, da es sowohl den Feuchtigkeitshaushalt als auch die Talgproduktion reguliert.

Welche Konzentration von Urea ist für unreine Haut geeignet?

Bei unreiner Haut sollte Urea nur in niedriger Konzentration (unter 10 %) und gezielt auf trockene Stellen aufgetragen werden. Höhere Konzentrationen haben eine stark keratolytische (hornlösende) Wirkung, die bei einer bereits gestörten Hautbarriere zu Reizungen führen kann. Beginnen Sie am besten mit einer Lotion mit 5 % Urea.

In welcher Reihenfolge trägt man Urea und Öl auf?

Die Regel lautet: Wasserbasierte Produkte vor ölbasierten Produkten. Tragen Sie also immer zuerst die Urea-Lotion (eine Emulsion mit hohem Wasseranteil) auf die gereinigte, noch leicht feuchte Haut auf. Warten Sie einen Moment, bis sie eingezogen ist, und tragen Sie dann eine dünne Schicht eines nicht-komedogenen Öls auf, um die Pflegewirkung zu versiegeln.

Geschrieben von Hanna Winter, Staatlich anerkannte Kosmetikerin und Medical-Beauty-Spezialistin mit 14 Jahren Praxis in einer dermatologischen Fachklinik in Hamburg. Expertin für Wirkstoffkosmetik, Hautbarriere-Schutz und zeitsparende Make-up-Routinen.